Sauer reagierende
Gesteine
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Granit
Granit gehört
zu den sehr verbreiteten und, wo natürlich vorkommend, oft verwendeten
Gesteinen. Er ist für den Steingarten besonders gut geeignet. Granit
besitzt eine kristallin-körnige Struktur und besteht aus hellen Quarzkristallen
und dunklen Teilchen anderer Minerale. In Gebieten, wo er der zerstörenden
Wirkung tektonischer Einflüsse ausgesetzt war, zeigt er eine unterschiedliche
innere Struktur. Häufig kommt er in massiver Form vor, an der Oberfläche
des Verwitterungshorizontes manchmal auch in Form scharfkantiger oder
abgerundeter Gesteinsbrocken. Die Skala seiner Farben reicht von weißgrau
über grau bis hin zu rötlich bei wertvollerem Material, seltener
zeigen sich auch dunklere Abtönungen.
Bei der Anlage des
Steingartens sollte man diese natürlichen Farbunterschiede beachten
und ausnutzen. Auf Granit gedeihen alle Steingartenpflanzen, von den kleinsten
bis zu den größten. Er ist in jedem, auch künstlich angelegtem
Gelände verwendbar. Man sollte allerdings möglichst kein frisch
gebrochenes Material benutzen. Wenn die natürliche Gemeinschaft des
Gesteins mit den Pflanzen zum Ausdruck kommen soll, dann sollte ein Granitsteingarten
nur mit Pflanzen besiedelt werden, die sauren Boden bevorzugen. Andererseits
gedeihen in einem aus Granit aufgebauten Steingarten auch kalkliebende
Pflanzen, besonders wenn der Boden an den vorgesehenen Stellen mit Kalksplitt
aufbereitet wird.
Von den metamorphen
Gesteinen stehen einige Arten der Phyllite, Glimmerschiefer und Gneise
dem Granit nahe. Sie zeichnen sich durch einen schieferartigen Charakter
aus und besitzen oft einen schichtenweisen Aufbau. Dickere schieferartige
Steine lassen sich zur Anlage kleinerer Steingärten sowie zum Bau
von Trockenmauern verwenden.
Sandstein
Sandstein kommt in
vielen unterschiedlichen Arten und Formen vor. Die überwiegend aus
Quarzsanden bestehenden, durch kieselige oder eisenhaltige Bindemittel
verkitteten Gesteine sind nährstoffarm und meist sauer. Obwohl Sandstein
sehr schön ist, eignet er sich oft nur für eine Bepflanzung,
die auf saure Bodenverhältnisse ausgerichtet ist. Die hervorstechenste
Eigenschaft des Sandsteins und der Konglomerate ist ihre Porösität
und ihre Fähigkeit, Wasser aufzunehmen und auch wieder abzugeben.
Diese hygroskopischen Eigenschaften beeinflussen das Mikroklima und wirken
sich günstig auf das Pflanzenwachstum aus.
Sandstein, der durch kalkhaltige Bindemittel verfestigt ist, weist einen
höheren Nährstoffgehalt auf und reagiert alkalisch. Da er allerdings
leicht verwittert und zerfällt, ist er nur bedingt für massive
Steingärten geeignet. Ausnahmsweise kann man solche kalkhaltigen
Sandsteine als Ersatz für fehlendes richtiges Kalkgestein verwenden,
um für kalkliebende Steingartenpflanzen so doch die nötigen
Voraussetzungen zu schaffen.
Rhyolite und Andesite
Diese sauren Gesteine
werden in Deutschland nur selten zum Steingartenbau verwendet. Rhyolithe
sind kompakt, aber auch porös; meist sind sie rosa oder grauweiß
gefärbt. In ihrer Grobstruktur bestehen sie aus unregelmäßigen,
unterschiedlich geneigten Schichten unterschiedlicher Dicke. Steine mit
verwitterter Oberfläche sind ein sehr passendes Material für
den Bau von Steingärten und Trockenmauern und lassen sich auch in
Form mächtiger Gesteinsbrocken verwenden.
Andesite sind den Rhyolithen ähnlich, aber weniger porös und
manchmal auch glasartig. In ihrer natürlichen Makrostruktur bilden
sie schiefe und unregelmäßige Treppenformen, die teilweise
in senkrechte Wände übergehen. Zerfallene und verwitterte Gesteinsformationen
wirken malerisch. Sie sind vorzüglich für den Aufbau von Steingärten
und Wasserkaskaden geeignet. Auch in halb bearbeiteter Form lassen sie
sich für Umrandungen von Wasserbecken verwenden. Damit die meist
dunklen Steine keinen zu düsteren Eindruck machen, sollte man den
"Andesit-Steingarten" an einer sonnigen Stelle plazieren und
Steingartenpflanzen verwenden, die in hellen und warmen Farben blühen.
Neutral reagierende
Gesteine
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Diese Gesteine bilden
die Zwischenstufe zwischen den sauer und den alkalisch reagierenden Gesteinen.
Zu ihnen gehören manche Konglomerate, deren einzelne Bestandteile
sauer bzw. alkalisch sind. Am besten testet man solche Konglomerate durch
betraüfeln mit einigen Tropfen verdünnter Salzsäure auf
den Anteil kalkiger Bestandteile. Schäumt das Material sehr auf,
sollte man eine "basische Bepflanzung" vorziehen. Konglomerate
kommen recht häufig vor und lassen sich auch gut zum Bau von Steingärten
verwenden.
In einem Steingarten aus neutralen Gesteinen können wir ohne Bedenken
kalkliebende Pflanzen verwenden, aber auch säureliebende, wenn der
Boden entsprechend vorbereitet wurde.
Porphyr
Als universales, weil
neutrales Steingartenmaterial gilt der Porphyr. Das Gestein tritt in unterschiedlichen
Erscheinungsformen auf, die sich im Wesentlichem hinsichtlich der Quarzanteile
und der kristallinen Struktur unterscheiden. Porphyre sind vulkanische
Ergussgesteine. Langsam, in größeren Tiefen abgekühle
Porphyre sind grobkristallin, kompakt und hart. Dagegen sind die schnell
abgekühlten, oberflächennahen Porphyre feinkistallin und spröde.
Verwitterungsformen dieser Gesteinsart sind sehr gut für die Anlge
eines Steingartens geeignet. Besonders Porphyre aus dem unmittelbaren
Kontaktbereich der umgebenden Gesteine sind oft verschiedenfarbig von
gelb über rot bis blaugrün durchzogen.
Basalte
Zu den neutralen Gesteinen
rechnen ferner die Basalte. Sie sind kompakt bis feinkörnig. Hier
handelt es sich um vulkanisches Gestein verschiedener Ausprägung.
Die Steine sind glatt, fest, nicht porös, dunkel bis schwarz. Ein
Nachteil ist seine dunkle Farbe und die regelmäßige Form der
Steine, in denen sie in der Natur vorkommen. Die dunkle Farbe wirkt nicht
besonders reizvoll, am besten noch in Verbindung mit hell blühenden
Steingartenpflanzen.
Basisch reagierende Gesteine
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Kalkstein
Kalkstein ist das
am besten geeignete und wertvollste basische Gestein für die Anlage
von Steingärten. Durch Verwitterung entstehen in Kalkgebirgen oft
sehr bizarre Formen. Im Steinbruch erscheint Kalkstein meist bläulich
oder weißlich. An der Luft dunkelt er nach und wird grau. In der
Natur tritt er in dicken Schichten auf und bildet Felsenwälle mit
zerklüfteten, löchrigen Oberflächen. Im Steingarten wirken
besonders Steine mit verwitterter Oberfläche und Flechtenbesatz sehr
reizvoll. Sie eignen sich für alle Arten von Steingärten, Mauern
und Miniatursteingärten.
Manche Kalkgesteine entstanden aus den Ablagerungen verschiedener im Meereswasser
lebender Organismen (Muschelkalk, Korallenkalk). Solche organogenen Kalksteine
sind meistens ziemlich porös und enthalten oft deutlich erkennbare
Muschelschalenreste und andere Fossilien. Die Flora der Kalksteinberge
zeichnet sich durch viele charakteristische Arten aus und besteht oft
aus besonders wärmeliebenden Pflanzengesellschaften.
Die Übergangsform
zwischen dem Kalkstein und dem Dolomit ist der Dolomitkalk. Er unterscheidet
sich nur durch den anderen Gehalt von Kalzium und Magnesium, die hier
im Verhältnis 1 : 1 auftreten. Dolomitkalk kommt in den Kalksteingebieten
vor und ist für Steingärten genauso geeignet wie anderer Kalkstein.
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