Boden
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Boden
Nach ihren Bödenansprüchen
lassen sich die Gebirgspflanzen grob in drei Gruppen unterteilen: Zur zweiten Gruppe gehören Pflanzen, die an Standorten mit besseren, humushaltigen Böden wachsen. Meist sind das kleinere Flächen zwischen Felsen und lockerem Gestein, wo zunächst Gräser oder Zwerg- und Spaliersträucher Fuß fassen konnten und sich dann mit der Zeit zunehmende Mengen von Feinerde und Humus gesammelt haben. Auch Bergflanken und Gebirgstälchen sind meist aufgefüllt mit mächtigeren Verwitterungsschuttlagen. Hier besteht die Bodendeckschicht meist ebenfalls aus Feinerde und Rohhumus, hat aber in vielen Fällen einen höheren Schluffanteil - feinste mineralische Partikel, die durch Frost, Wasser oder durch Abrieb des Gebirgsgesteins unter den einst mächtigen Gletschern entstanden sind. Schluffanteile wirken wasser- und nährstoffbindend. In den tieferen Gebirgslagen ziehen sich auf Grund der guten Standortbedingungen in solchen Flanken und Tälern Laub- und Nadelwälder an den Bergen hinauf, übergehend in die Krüppelkiefer- oder Knieholzzone. Über der Baumgrenze sind solche Standorte häufig durch Zwergseggengesellschaften besiedelt, die bei höheren Niederschlägen oder unter der winterlichen Schneelast oft in kleineren Platten terrassenförmig auf dem Verwitterungsschutt abrutschen und Rasenstufen bilden. Diese Hochgebirgsrasen oder auch Matten genannt sind Standort vieler typischer Steingartenarten. Hier sind z. B. die stengellosen Enziane, Edelweissarten, Zwergweiden, Zwergrhododendren, Anemonen und Bergprimeln zuhause. Die geeignete Pflanzerde für sie besteht aus einem Gemisch von 2 Teilen Rasenerde, 1 Teil Sand, etwas Lehm und 6 Teilen Torfmull oder Lauberde, wenn ein besonders niedriger pH-Wert erreicht werden soll, statt dieser auch Nadelerde. Die dritte Gruppe wird von Pflanzen gebildet, die überwiegend dem eben schon erwähnten Knieholz und Gebüschgürtel alpiner Gebirge wie auch den montanen Laubwäldern entstammen. Hier ist der Bodenabtrag durch Wind und Wasser sehr weit eingeschränkt und die im Laufe der Zeit abgelagerten Pflanzenreste bedingen einen höheren Humusanteil der Standorte. Viele der dort wachsenden Arten bevorzugen Halbschatten, vor allem jedoch humusreichen Boden. Die geeignete Pflanzerde für sie besteht aus einem Gemisch von 2 Teilen Rasenerde, 1 Teil Sand, etwas Lehm und 6 Teilen Torfmull oder Lauberde, für Pflanzen aus "sauren" Urgesteinsgebieten statt dieser wiederum Nadelerde. Insgesamt sind die
Pflanzen aller 3 Gruppen dankbar für einen Anteil Gesteinssplitt,
der die Bodendurchlässigkeit erhöht und für einen ausgeglichenen
pH-Wert sorgt. |
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