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Die Wikinger auf Öland
Jedenfalls sind die
Steinhaufen im Troolskogen nicht das einzige Zeugnis der langen Besiedlung
der Insel. Neben den Exkursionen in die Natur- und Kulturlandschaften
der Insel stießen wir immer wieder auf solche Besiedlungsspuren.
An hochgelegenen Plateaus entlang der Westküste trifft man oft auf
Gräberfelder aus der Bronzezeit. Immer im Stile eines Schiffes angelegt,
an dessen Spitze eine hohe Grabplatte senkrecht aufgestellt ist, verkörpert
die Grabgestaltung die enge Bindung der frühen Öländer
an das Meer und die Schiffahrt. Das bekannteste Gräberfeld findet
man bei Gettlinge mit über 200 Gräbern aus der Eisen- und Wikingerzeit.
Inmitten der großen Steppe Stora Alvaret hat man vor Jahren die
Reste einer Fluchtburg der Wikinger gefunden. Die widerstandsfähigen
Kambriumkalkplatten, die zum Bau der Mauern und Gebäude verwendet
worden waren, zeigten die Struktur der Siedlung an und ließen auf
das Leben vor 2500 Jahren schließen. Als einzige der 15 Burgen dieser
Zeit auf Öland wurde die Fluchtburg Eketorpsborg nach dieser Struktur
und anhand der ausgegrabenen Gegenstände rekonstruiert und neu aufgebaut.
Das von einer hohen Mauer umgebene Dorf zeigt detailgetreu, wie die Menschen
wohnten, arbeiteten, wie sie ihre Hütten bauten und letztendlich,
wie sie mit dem "lieben Vieh" gemeinsam in einer Gemeinschaft
lebten. Die freilaufenden Schweine, Schafe, Ziegen, Enten, Hühner
und Gänse gehören heute zu Eketorp wie das Museum über
seine Erbauer.
Fast im Zentrum Ölands, zwischen Högsrum und Langlöt trifft
man auf die Reste einer weiteren Fluchtburg der eisenzeitlichen Wikinger,
die Ismantorpsborg. Im Gegensatz zur Eketorpsborg liegt diese Fluchtburg
in einem Waldgebiet. Es wird angenommen, dass diese Kulturstätte
immer nur zeitweise besiedelt war - möglicherweise nur in Kriegszeiten
als gut getarnte Rückzugsstätte für die Alten, Frauen und
Kinder des Stammes.
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