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Norra Udde
Tetragonolobus maritimus
Honckenya peploides
Trollskogen
Trollseiche
Cephalanthera longifolia

Trollskogen und Norra Udde

Nach dem Besuch des äußersten Südens Ölands war der Besuch des Gegenpols natürlich die logische Folge. Zwei Landzungen umschließen die große Bucht Grankullaviken am Nordende der Insel. Die westliche davon trägt das "Norra Udde" mit dem Pendent des "Langen Jan", dem Leuchtturm "Lange Eric". Die östliche Landzunge beherbergt im Naturschutzgebiet Trollskogen ausgedehnte Salzwiesen, Sandtrockenrasen, moos- und krautreiche Eichenmischwälder mit wahren "Eichen-Methusalems" und den mystischen "Trollswald" mit jahrhundertealten, sturmgewundenen und flach auf den Boden gedrückten Waldkiefern.
Unsere dreistündige Wanderung durch das Naturschutzgebiet hatte für jeden etwas zu bieten. Bei idealem, für Öland untypischen windstillen Sonnenwetter waren Unmassen an Schmetterlingen, Käfern und Libellen unterwegs. Auf den küstennahen Salzwiesen blühten Erdbeerklee und Milchkraut. Die Blätter des Naternzungenfarns setzten durch ihr massenhaftes Erscheinen hellgrüne Kontraste in den Salzschwadenbeständen. Auf den den Sandtrockenrasen der flachen Dünenzüge dominierten Sandknöpfchen, Grasnelken und Hornklee neben verschiedenen Hornkrautarten.
Die offenen Küsten der Nordspitze sind geprägt durch Steinstrände. Klapperstenstrand sagen die Schweden zu der einzeitlichen Ablagerung von Steinen; von Faustgröße bis Zweimeterkugel, von Basalt bis Granit ist so gut wie alles zu finden, nur eines fehlt: Sand. Der stete Wind hat die Sandkörner zwischen den Steinflächen herausgeblasen. Was bleibt ist ein breiter, äußerst urlauberunfreundlicher Badestrand mit reicher Vogelwelt. Hier brüten Regenpfeifer und Austernfischer und begleiteten den Besucher mit Gezeter und filmreifen Schauspielereien, um als "totkranke" Altvögel vom Nest abzulenken.
Einmal öfter begegnet uns im Trollskogen die jahrhundertewährende Besiedlungsgeschichte der Insel Öland. Die Halbinsel am Grankullaviken ist eine Kulturstätte der frühen Wikinger der Eisenzeit. Bei der Wanderung im Eichenwald passiert man teilweise ganze Galerien hoch aufgeschichteter runder Großsteingräber.

 

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