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Horns Kungsgard

Der größte Binnensee Ölands ist der Hornsjön im Nordteil der Insel. Fast unzugänglich in Sumpfwälder und breite Weidengürtel eingebettet ist der Hornsjön insbesondere Rückzugsraum für viele Vogelarten der Küste und des Binnenlandes. Das Südufer gehört ausnahmslos zum Naturschutzgebiet Horns Kungsgard. Von Beobachtungstürmen kann man das reiche Vogelleben des Sees und seiner Röhricht, Weiden- und Waldgürtel gut beobachten.
Doch hat Horns Kungsgard weit mehr zu bieten als Vogelbeobachtungstürme. Das Schutzgebiet bietet einen sehr schönen Rundwanderweg durch die typischen Biotope Ölands. Wir starteten am großen Parkplatz am Kungsgard. Auf den eiszeitlichen Sand- und Steinablagerungen hat sich eine lückige, orchideenreiche Wacholderheide angesiedelt. Hier findet man u. a. Helm-, Brand- und stattliches Knabenkraut, und schwertblättriges Waldvöglein. Folgt man dem Weg ins abfallende Gelände geht die Wacholderheide in feuchte Eschen-Ulmenwälder über, in denen man insbesondere Geflecktes und Fuchssches Knabenkraut, Weiße Waldhyazinthe und Großes Zweiblatt finden kann. Die sich anschließenden vegetationsreichen Erlenbrüche sind mit periodisch wasserführenden Schlenken durchzogen, gesäumt von Großseggenbulten. Große, dauerhaft offene Gewässer im Erlenbruch tragen im Frühsommer eine weiße Schicht blühenden Wasserhahnenfußes. An lichteren Stellen haben sich kleine Hochmoorkessel gebildet, über denen verschiedene Libellenarten, wie Große Moosjungfer, Plattbauch, Vierfleck oder Wiesenmosaikjungfer patroullieren. In diesem feuchten Waldmillieu gehört auch die Begegnung mit Blindschleichen und Ringelnattern zu alltäglichen Erlebnissen. Wieder aufgetaucht aus den nassen Senken der Erlenbrüche führt der Weg durch lückige Eichentrockenwälder und Wacholderbestände mit blutrotem Storchschnabel und Kammwachtelweizen in Richtung Westküste. Schon bald erreicht man dort die flachgründigen Kalktrockenrasen mit Beständen von Wiesenkuhschelle und Schwalbenwurz.

 

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