Papaver rhaeticum

 

 

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Die Drainage

Wie wir wissen, sind die Niederschlagswerte im Gebirge oft viel höher als in unseren Gefilden. Darum ist der Abtrag von Erdreich, die Erosion, oft sehr ausgeprägt. Die Standorte der Gebirgspflanzen sind meist steinig-flachgründig mit geringer Humusauflage, aber durch gute Durchlüftung und regelmäßige Wasserversorgung gekennzeichnet. Die Pflanzen haben sich also in ihrer Standortwahl darauf eingestellt, dass das verfügbare Wasser an den gut belüfteten Wurzeln regelmäßig vorbeifließt. Stehende Nässe würde die Wurzeln ersticken und faulen lassen.
Im Steingarten bauen wir diese Verhältnisse nach, indem wir den Pflanzen ein wenigstens 10 cm dickes Drainagebett aus grobem Schotter oder Splitt unter einer 20-25 cm starken, rohhumusreichen Erdschicht gewähren. Besondere Sorgfalt erfordern vor allem die alpinen Primelarten und dichtlaubige Polsterpflanzen.
Pflanzen der Schotterfluren, dort wo sich das Erosionsmaterial sammelt, holen sich das Wasser oft aus großen Tiefen, der obere Teil der meist fleischigen Wurzel, der Wurzelhals, ist aber stets gut belüftet und trocknet nach Regenfällen schnell ab. Er bildet kaum Abwehrstoffe, sog. Gerbstoffe, gegen Fäulniserreger. Dem entsprechend empfindlich sind solche Arten gegen anhaltende Feuchtigkeit im Bereich des Wurzelhalses. Man begegnet dem durch ein 2-3 cm dickes Splittbett rings um den Wurzelhals. Besonders erwähnt seien hier die alpinen Mohnarten (Papaver spec.) und die amerikanischen Felsenastern (Townsendia spec.).

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