...meine frühen Beziehungen zur Pflanzenwelt; hier zu Schnitt-Chysanthemen im Treibhaus |
1961 mitten in den Gärtnereibetrieb meiner Eltern und Großeltern hineingeboren, entwickelte ich schon sehr frühzeitig eine unmittelbare Beziehung zur Pflanzenwelt. |
...Kindergarten: erste Beispiele für kollektives Problemlösen: Wie hat man Erfolg, wenn einem die Hände gebunden sind ?... ...von wegen im Osten es gab keine Apfelsinen! Allerdings dachte man in den 60ern offensichtlich, das hinterdörflerische DDR-Volk braucht sogar dafür eine Gebrauchsanweisung - siehe letzte Zeile... |
Es folgte der Kindergarten (ohne kollektives Topfsitzen !), die "Polytechnische Oberschule" bis Klasse 8 mit Jungpionier-, Thälmannpionier- und FDJ-ler-Dasein. Hat mir alles nicht geschadet, auch wenn mir das heute so einige einreden wollen. Manchmal denke ich sogar, das diese Zeit das Gefühl für die Probleme anderer, das gemeinsame Herangehen an Probleme und das zielgerichtete Handeln ohne finanzielle Hintergedanken gefördert hat. Aber da habe ich wohl unrecht... Schule -tja, das übliche. Hobbies: Fahrradfahren, Fußballspielen, Lesen. Rückzugsfestung blieb die Gärtnerei, die Natur, das "Draußen". |
Nach 8 Jahren Oberschule, dann die Penne - 4 Jahre Erweiterte Oberschule - Abitur (trotz kleinkapitalistischer Herkunft). Auf der Penne hatten wir sogar eine Band und haben (fast nur) Westlieder am Wochenende zum Tanz gespielt. Nicht weil wir besonders oppositionell gewesen wären, nein weil es "fetzig" war. Wir haben uns Westplatten besorgt und aufgenommen. Heute heisst es, wir hätten dabei immer unter staatlicher Beobachtung gestanden - war und ist mir egal. Und wenn - dann war der Staat entweder zu blöd, uns effektiv auf Linie zu bringen oder aber doch toleranter als gemeinhin angenommen.
...Schülerband COLOR, 1978 Jedenfalls hatten
wir eine Jugendzeit, an der ich nichts vermisse. Manchmal denke ich, irgendwie
war das zu der Zeit alles viel spannender und emotionaler.
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1980-82 eineinhalb Jahre "Nationale Volksarmee" in Hinrichshagen bei Rostock folgten, eben "Fahne" wie heute, auch aber mit viel weniger Urlaub und viel Wochenenddienst. Hat mir auch nicht geschadet (sagt meine Mutter). |
Schließlich 5 Jahre Biologiestudium an der Martin-Luther-Uni in Halle, auf begehrtem Studienplatz (auch hier trotz meiner kleinkapitalistischen Herkunft!). Für die Spezialrichtung Genetik eingetragen, habe ich doch schon nach 2 Jahren erkannt, dass die Pflanzen und ihre Umwelt für mich mit "meinen Wurzeln" weit spannender sind. |
Wieder kam die Musik nebenbei - in Hallediesmal mittelalterliche Folklore mit satirischem Gesellschaftsbezug . Unser Engegement wurde honoriert, indem es ernst genommen und diskutiert wurde sowie Fragen auslöste. Ich/ Wir Revolutionär/e - nein, das waren andere; die gaben sich erst später zu erkennen. War eben nur echt spannend und hat Spass gemacht! COLOR in Stassfurt gab es zeitweise auch wieder, aber die alten Kumpels standen nun selbst im Studium.
...ehemalige Schülerband COLOR, 1985
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..."Landsknecht" vor dem Auftritt... |
1987 Diplomarbeit über Ökologie der Salzvegetation - was sonst hätte ein Pflanzenfan aus dem Salzland um Stassfurt wollen können! Die Salzstelle ist heute noch ein wesentliches heimatkundliches Hobby, das ich mit den Freunden aus der Fachgruppe Faunistik und Ökologie teile. Einstieg ins Berufsleben 1987 als Biologe in die Landwirtschaftspraxis, das halte ich hier aber nicht für weiter spannend.
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...fachübergreifend: Botaniker mit Fledermausdetektor bei Fachgruppenexkursion... |
Die Fachgruppe Faunistik
und Ökologie hat die Wende 1989 im Verein mit dem Stassfurter Kulturbund
mit viel Willenskraft überlebt. Wenn ich so dran denke, welche Knüppel
das deutsche Recht solchen in lockerer Verbindung arbeitenden Interessengruppen
mit einer Art "Kaffeekasse" als Gemeinschaftstopf zwischen die
Beine wirft, ist das schon ein erstaunlicher Erfolg. Andere Stassfurter
Fachgruppen gaben auf.
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Nach der
Wende ist ein Hobby hinzugekommen: Reisen in die Welt, dahin, wo "meine
Pflanzen" zuhause sind. Die ersten 5 Jahre gingen glatt für die
Alpen drauf, das wohl artenreichste Hochgebirge der Welt. Dann kam Skandinavien
dazu - die Gebirge, die Subarktis. 1997 Highlight Canadian Rockies: Erste
Blicke in eine andere Welt, die mir dann im Gebirge aber wieder so vertraut
vorkam - andere Pflanzen, gleiche Anpassungen. Ich bin froh, dass meine
Familie die Reise- und vor allem Natur-Leidenschaft teilt - auch wenn die
Bergwanderungen regelmässig die doppelte Zeit in Anspruch nehmen.
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