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Blütezeit im
Mai auf der Südseite der Kalkanlage |
Mein Gartenrundgang ist nicht lang. Schließlich sind es nur ca. 600 Quadratmeter, auf denen ich versuche, Gebirgspflanzen aus aller Welt ausreichende Lebensbedingungen zu bieten. |
Das Areal gliedert sich in zwei streng getrennte Grundbereiche: einen Kalksteinkomplex und einen Porphyrkomplex, die nahezu Standorte aller Lichtbedingungen abdecken. Der anstehenden Boden ist schwer und kalkhaltig, so dass bezüglich ausgesprocherer Kalkflieher, auf dem Porphyr ausgepflanzt, nur eingeschränkte Kulturmöglichkeiten bestehen. Allerdings hat sich die Kultur solcher empfindlicher Arten in versenkten Containern durchaus bewährt. Die Trennfunktion der Gebirgsgärten übernimmt eine Teichanlage mit Moorbeet. Sie ist gleichzeitig Wasserreservoir für ein Bach-Kreislaufsystem, das, gespeist über eine Tauchpumpe, mit kleinen Fallstufen und einem eingesenkten Bachbett in den Porphyrkomplex integriert ist. Auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit auf der absonnigen Seite des Porphyralpinums etwas erhöht. In Planung ist ein
kleinerer Granitkomplex, der ausschließlich die (für mich)
"schwierigen", weil kalkfliehenden Pflanzenarten aufnehmen soll.
Dazu gehören insbesondere die ostasiatischen Enzianarten sowie streng
urgesteinsgebundene Rhododendronarten, deren Kultur mir unter den bestehenden
Bedingungen noch nicht gelungen ist. |
Grundlage der beiden Steingartenkomplexe sind die Erdmassen des Baugrubenaushubs. Die grundsätzliche Planung bestand bereits zu diesem Zeitpunkt. Die Erdhügel wurden im Zuge der Gestaltung der Steingärten nur noch kleinstrukturell verändert bzw. modelliert.
Der Kalkgarten im Bau: Auf den Bauaushub werden mit dem Einbau der Steine schichtweise Drainage und Erdmischung aufgebracht. |
Die Erstbepflanzung der Ost- und Südseite 1996 |
Die Haltung und Pflege
von Gebirgspflanzenarten, die ein saures Bodenmillieu als Grundbedingung
an Ihren Standort stellen, ist nicht ganz einfach, wenn der anstehende
Boden von Natur aus basisch bzw. kalkhaltig ist. Bei der Bewältigung
dieses Problems kommt uns allerdings die Natur zu Hilfe: Ein Problem bleiben
für mich empfindliche Tiefwurzler saurer Standorte, etwa unmittelbare
Urgesteins-Felsenbewohner und Pflanzen trockener Standorte, die sich verfügbares
Wasser aus der Tiefe holen und eben die schon oben genannten absoluten
"Kalkhasser". |